Migräne - Mehr als nur ein Kopfschmerz
Migräne ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die durch starke und intensive Kopfschmerzen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit gekennzeichnet ist. Millionen von Menschen weltweit sind von Migräne betroffen, und die Suche nach wirksamen Behandlungsmethoden ist für viele von ihnen ein langwieriger Prozess.
In diesem Blogartikel werden wir uns mit einigen Methoden zur Linderung von Migränesymptomen auseinandersetzen, aber vor allem richten wir den Blick auf das Leben der Betroffenen und widmen uns den Symptomen der Erkrankung sowie der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Migräne.
Leider kann im Zusammenhang mit Migräne noch immer ausschließlich von einer möglichen Linderung gesprochen werden, denn eine „Heilung“ übersteigt noch immer die Möglichkeiten der Alternativen- und der Schulmedizin. Es scheint aber so, egal ob aus Studien oder Erfahrungsberichten, einige Migränepatienten zu geben, die durch verschiedene Ansätze viele der Migränesymptome lindern können.
Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Migräne
Dieser Blogartikel soll nicht nur auf eventuelle Linderungsmöglichkeiten eingehen, sondern auch ein Bewusstsein für das Krankheitsbild „Migräne“ schaffen. Viele Betroffene leiden nicht nur unter den Folgen einer Migräne, sondern auch unter der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Erkrankung. Menschen, die nicht unter den Konsequenzen einer Migräne leiden, fällt es schwer, sich bewusst zu machen, wie stark die Auswirkungen der Krankheit auf das Leben der Betroffenen sind.
Der erste Gedanke von Menschen, die nicht mit den Konsequenzen einer Migräne zu kämpfen haben, geht in Richtung eines normalen Kopfschmerzes. Deshalb geben sie oft vermeintlich hilfreiche Hinweise wie „Du hast bestimmt nur zu wenig Wasser getrunken“, „Vielleicht warst du einfach zu viel in der Sonne“ oder sogar „Ach, das sind doch nur Kopfschmerzen“.
Diese Hinweise und vor allem letztere Aussage sind für Betroffene nicht nur überhaupt nicht hilfreich, sondern auch verletzend. Migränepatienten haben nicht nur mit den Konsequenzen der Erkrankung zu kämpfen, sondern müssen sich oft für ein Leiden rechtfertigen und versuchen, die Schwere der Erkrankung zu verdeutlichen. Deshalb soll an dieser Stelle kurz verdeutlicht werden, wie viel Einfluss eine Migräne auf das Leben von Betroffenen hat und wie viele Menschen von dieser Erkrankung betroffen sind.
Laut der National Headache Foundation ist Migräne die weltweit dritthäufigste Erkrankung. Damit beläuft sich die Gesamtzahl der unter Migräne oder chronischen Kopfschmerz leidenden Menschen auf mehrere hundert Millionen. Zusätzlich leiden über 4 Millionen Erwachsene an besonders schweren Formen, bei denen es zu ca. 15 Migräne-Attacken im Monat, beziehungsweise einer Attacke alle zwei Tage, kommt.
Wie gravierend das für Betroffene ist, verdeutlicht sich, wenn man sich die Symptome einer Migräne anschaut. Inwiefern sich eine Migräne im Einzelfall äußert, ist zwar recht unterschiedlich, aber für einen Großteil der Betroffenen lässt sich eine Unterteilung verschiedener Symptome in verschiedene Phasen vornehmen.
Migräne, ihre Phasen und Vorboten
Zuerst tritt die Vorbotenphase, die auch Prodromalphase genannt wird, ein. Sie kündigt die bevorstehende Migräne-Attacke an. Betroffene berichten in dieser Phase von Gereiztheit, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Gleichgültigkeit sowie der kennzeichnenden Licht- und Lärmempfindlichkeit.
In der darauffolgenden Phase können Wahrnehmungsstörungen (Migräneaura) auftreten. Diese äußern sich beispielsweise in Form von unscharfem Sehen, verzerrter Größenwahrnehmung (Metamorphopsie) oder Gesichtsfeldausfällen (Skotome). Außerdem kommen Empfindungsstörungen als zweithäufigstes Symptom dieser Phase hinzu.
Sie gehen oft mit einem Kribbeln einher, das sich langsam von der Hand über den Arm bis zum Kopf ausbreitet. Zusätzlich können auch das Sprachverhalten in Form einer Aphasie und die Orientierung beeinflusst werden. Nicht selten treten sogar Lähmungserscheinungen (Paresen) auf.
Nach diesen beiden, für den Körper bereits sehr anstrengenden Phasen, setzt die Kopfschmerzphase ein. In dieser Phase tritt wieder eine starke Empfindlichkeit gegenüber Lärm und Licht auf. Außerdem kommen der namensgebende Kopfschmerz sowie Übelkeit und Erbrechen hinzu.
Der Kopfschmerz tritt dabei meist halbseitig auf, kann aber auch den gesamten Kopf betreffen. Du kannst ihn Dir als einen pulsierenden oder stechenden Schmerz in der Stirn, den Schläfen oder den Augen vorstellen. Die Symptome verstärken sich bei Bewegung und können oft nur durch Dunkelheit und Ruhe gelindert werden. Die besonders schmerzhafte Kopfschmerzphase dauert bei Erwachsenen unbehandelt mindestens vier Stunden an und kann in besonders schweren Fällen bis zu drei Tage anhalten.
Danach tritt die Rückbildungs- und Erholungsphase ein. In dieser Phase sind der Kopfschmerz und die übrigen Migränesymptome vollständig abgeklungen, doch der Körper ist immer noch erschöpft und die meisten Betroffenen fühlen sich auch noch über Tage hinweg müde und ausgelaugt.
Die Symptome der Migräne sind vielfältig und oftmals so stark, dass Betroffene vollkommen handlungsunfähig sind. Deshalb gilt Migräne auch als eine der am meisten einschränkenden Erkrankungen weltweit, insbesondere wenn man sich die hohe Anzahl der Betroffenen vor Augen führt.
Behandlungsmöglichkeiten
Es gibt wirksame Medikamente, die bei Migräneattacken eingesetzt werden können, aber auch diese lindern lediglich die Symptome und sind nicht dazu in der Lage, Betroffene vollständig von einer Migräne zu befreien. Zu diesen Medikamenten zählen insbesondere Schmerzmittel und sogenannte Triptane, die spezifisch für Migränepatienten entwickelt wurden.
Um Migräneattacken im Allgemeinen vorzubeugen und ihre Frequenz zu verringern, kann auch eine allgemeine Lebensstilveränderung wirksam sein. Regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und genügend Schlaf können helfen, die Häufigkeit und Schwere von Migräneattacken zu reduzieren.
Auch Stress kann ein Auslöser für Migräneattacken sein, daher sollten Stressoren so gut wie möglich vermieden werden und im Falle von nicht vermeidbaren Stresssituationen sollte auf Entspannungsübungen und Stressbewältigungstechniken zurückgegriffen werden. Daher stellt für nicht wenige Migränepatienten Meditation eine geeignete Maßnahme dar, die das Leben mit der Erkrankung erleichtern kann.
Abschließende Gedanken
Wie in diesem Blogartikel ersichtlich wurde, ist Migräne viel mehr als nur ein einfacher Kopfschmerz. Die Auswirkungen lassen sich kaum mit einem solchen vergleichen und trotz der weiten Verbreitung des Krankheitsbildes sind viele Menschen nicht ausreichend über die Krankheit informiert.
Quellen:
- Apotheken Umschau
- National Headache Foundation
- Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft
- Garcia-Argibay, M., Santed, M. A., & Reales, J. M. (2017). Binaural auditory beats affect long-term memory. Psychological Research, 83(6), 1124-1136. DOI: 10.1007/s00426-017-0959-2
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